EINE DOKUMENTATION

Bahnstation Mönchengladbach-Herrath

Bau und Streckeneröffnung Die 43,97 Kilometer lange Strecke zwischen Herzogenrath und Rheydt wurde von der Aachen- Düsseldorfer Eisenbahn- Gesellschaft am 12. November 1852 eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Herrath noch keinen Bahnanschluss.

Das Empfangsgebäude Herrath

Die Betriebsstelle Herrath wurde am 1. Oktober 1887 als Haltestelle für den Personenverkehr in Betrieb genommen. Die Bahnstation erhielt ein mehrgliedriges, einstöckiges Stationsgebäude in Seitenlage. Es bestand aus einem traufenständigen Seitenflügel, der durch jeweils einem giebelständigen Eckbau abgeschlossen wurde. Die Schrankenanlage wurde vom Stationsgebäude aus bedient. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1897 wurde die Bahnstation in Herrath umbenannt. 1905 benannten die Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen (K.P.u.G.H.St.E.) die Haltestelle in Herrath um. Erste Planungen zum Umbau der Haltestelle entstanden. 1906 wandelte die K.P.u.G.H.St.E. den Haltepunkt in eine Haltestelle mit Güterverkehr um. Dafür entstand eine Ortsgüteranlage mit Freiladegleis und einem Fachwerkgüterschuppen sowie einem Beamtenwohnhaus. 1924 begann der Bau eines neuen Bahnhofsgebäudes, da das alte Gebäude den angestiegenen Personenverkehr nicht mehr bewältigen konnte. Am 29. September 1929 entstand ein Personentunnel, der zum Inselbahnsteig führte. 1931 wurde die Haltestelle von der Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) in einen Bahnhof umgewandelt und erhielt ein neues Bahnhofsgebäude.

Das zweite Empfangsgebäude

Der traufenständige, zweistöckige Klinkerbau von 1931 verfügte im Südwesten über einen einstöckigen Anbau, in dem sich die Toilettenanlage befand. Dahinter war der Güterschuppen entstanden. Daran schloss sich ein weiterer hölzerner Schuppen an. Die Anbauten besaßen Satteldächer. Im Nordosten erhielt das Bauwerk einen einstöckigen halben Oktogon-Anbau auf dem Hausbahnsteig für ein Stellwerk. Die Stockwerke wurden durch ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt), optisch getrennt. Zusätzlich gab es ein Sohlbankgesims unterhalb der Fensterreihe und ein Dachgesims, das sich unter dem Walmdach befand. Das Gebäude besaß Rechteckfenster auf allen Stockwerken. Im Erdgeschoss gab es einen Vorraum mit Fahrkarten-, Gepäck- und Expressgutschalter sowie einen Zugang zum Warteraum. Hinter ihm befand sich eine Bahnhofsgaststätte. Auf der rechten Seite gab es weitere Diensträume. Ein Treppenhaus führte zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen des Stationsvorstehers und des Bahnhofswirts befanden. Ergänzt wurden die Bahnhochbauten durch ein Beamtenwohnhaus gegenüber dem Stationsgebäude. Die Gleisanlage bestand aus den Hauptgleisen und Ladegleise, die zum Güterschuppen führten. Zusätzlich waren Rangiergleise verlegt worden. Für die Verladung von Stück- und Massengütern gab es eine Waage. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1944 wurde der Stellwerksanbau, das Beamtenwohnhaus und der Personentunnel durch Bombenabwurf zerstört. 1947 wurde der Stellwerksanbau durch einen halbrunden Anbau erneuert. Mitte der 1950er-Jahre wurden Zuckerrüben über zwei Förderbänder in die Güterwaggons verladen. Am 30. Juni 1966 schloss die Deutsche Bundesbahn (DB) den Fahrkartenschalter und stufte den Bahnhof zum Haltepunkt herunter. Der Zugang zum Inselbahnsteig erfolgte zwischen der Schrankenanlage. Am 22. Mai 1968 wurde die Strecke zwischen Mönchengladbach und Aachen mit einer Oberleitung versehen. 1990 baute die DB die Gütergleise zurück. 1992 verkaufte die DB das Stationsgebäude und das Beamtenwohnhaus an einen Investor. Im November 2007 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk aus dem Betrieb und tauschte die mechanischen Signale gegen Lichtsignale aus. Seit Dezember 2009 benannte die DBAG den Bahnhof in Mönchengladbach- Herrath um. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde von neuem Eigentümer saniert und weiß gestrichen. Das Bauwerk ist, abgesehen vom Stellwerksanbau im Zustand von 1931 weitgehend erhalten geblieben. Es macht einen gepflegten Eindruck. Das das Beamtenwohnhaus hinter dem Stationsgebäude ist ebenfalls erhalten.
Aachen - Kassel Aachen Hbf Kassel Hbf Planung und Konzession
Bahnhof von 1887
Luftaufnahme
Bilder Herrath
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