Bau und Streckeneröffnung Der 7,97 Kilometer lange Streckenabschnitt der „Oberen Neckartalbahn“ von Plochingen über Mühlen (b. Horb) nach Immendingen wurde am 1. Dezember 1866 von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) als Teilstück der Strecke Plochingen - Immendingen eröffnet. Die Gesamtstrecke ging am 26. Juni 1870 in Betrieb. Die Bauaufsicht wurde dem Oberbaurat von Schlierholz übertragen.

Das Empfangsgebäude Mühlen bei Horb

Der zweistöckige, verputzte Typenbau von 1866 besaß im Erdgeschoss Segmentbogenfenster und Türen, im Obergeschoss Rechteckfenster. Es hatte ein ausgebautes Dachgeschoss mit Holzverschalung. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, weiter Diensträume sowie ein Treppenhaus zu den Obergeschossen, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden. Ein separater Abtritt und ein Güterschuppen mit Kopf- und Seitenrampe waren im Südosten entstanden. Die Gleisanlage bestand aus den Durchfahrgleis sowie Ladegleise zum Güterschuppen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • 1892 erhielt der Bahnhof ein mechanisches Kurbelstellwerk. • 1928 begann die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) mit der Verlegung des zweiten Streckengleises, die erst 1941 beendet werden konnten. • 1910 benannten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) den Bahnhof in Mühlen am Neckar um. • 1912 erhielt der Bahnhof die Bezeichnung Mühlen (Neckar). • 1935 bekam die Station die Bezeichnung Mühlen (b Horb) • Der Bahnhof erhielt im Dezember 1969 ein modernes Stellwerk für den Fahrdienstleiter im Bahnhofsgebäude. Es ersetzte das Stellwerk von 1892. • Im Juni 1991 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) das Stellwerk aus dem Betrieb. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist weitgehend im Zustand von 1866 erhalten. Es wurde verkauft und wird heute gewerblich genutzt.

Bahnhof von 1866

Luftaufnahme