EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Münnerstadt

Bau und Streckeneröffnung Die Bauarbeiten an der Strecke von Ebenhausen nach Meiningen begannen am 14. Juni 1872. Am 15. Dezember 1874 eröffneten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K. Bay. Sts. B.) die 44 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Ebenhausen (Ufr) zur bayerischen Grenze bei Mühlfeld und damit auch die 77,74 Kilometer lange Gesamtstrecke. Den Bau und Betrieb der Strecke bis zum thüringischen Meiningen übernahmen die K.Bay.Sts.B.

Das Empfangsgebäude Münnerstadt

Der traufenständige, dreistöckige Typenbau aus Sandsteinquadern errichtet mit flachem Walmdach wurde 1874 eröffnet. Gurtgesimse (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) lockerten die Fassaden auf. Die Zugänge zum Gebäude erfolgten durch Rundbogentüren an Orts- und Gleisseite. Auf allen Stockwerken waren Rechteckfenster mit Sandsteinrahmen verbaut worden. Die Stationsgebäude eines größeren Bahnhofs in Bayern hatten damals im Erdgeschoss meistens vier größere Räume und ein zentrales Treppenhaus. Die Räume bestanden aus einem großen Wartesaal für die erste und zweite Wagenklasse sowie an einer Außenwand den Wartesaal der dritten Klasse, einem Vorplatz (Eingangsflur), eine Expedition (Fahrkarten- und Gepäckabfertigung), einen Gepäckraum sowie ein Amtsgehilfenzimmer. In den Obergeschossen befanden sich die Dienstwohnungen. Ein separates Abtritts-Gebäude, oft auch in Kombination mit einer Stallung oder Geräteraum sowie ein Nutzgarten befand sich meist neben dem Hauptgebäude. Der Hausbahnsteig besaß eine hölzerne Überdachung. Eine separate Güterhalle mit Satteldach und Seiten- und Kopframpe aus Backstein befand sich nördlich des Stationsgebäudes. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Ausbauten oder Änderungen 1901 erhielt der Bahnhof jeweils ein Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen. Zwischen 1967 und 1975 wurde das mechanische Stellwerk [Ms] stillgelegt und später abgerissen. Von 1908 bis 1913 wurde zwischen Schweinfurt und Ritschenhausen das zweite Streckengleis verlegt. 1991 sanierte die Deutsche Bundesbahn (DB) nach der deutschen Einheit die Gleisanlagen der Strecke Schweinfurt - Meiningen. Die Arbeiten konnten am 28. September 1991 abgeschlossen werden. Der Bahnhof erhielt einen Außenbahnsteig, der durch einen Personentunnel erreicht werden konnte. Die Treppenabgänge wurden durch Dächer geschützt. 1994 legte die Deutsche Bahn AG (DBAG) das mechanische Stellwerk [Mf] still und ließ es später abreißen. Am 12. Dezember 2004 ersetzte die DBAG das Stellwerk von 1994 durch ein Modernes. Das Stationsgebäude sowie die Güterhalle wurden von der DBAG verkauft. Die Güterhalle wird von einem Getränkemarkt, das Stationsgebäude privat genutzt. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude sowie die Güterhalle wurden unter Denkmalschutz gestellt. In unmittelbarer Nähe zum Stationsgebäude entstanden zwei weitere einstöckige Gebäude mit Sattel- und Walmdach, deren Funktion nicht ersichtlich ist.
Filmbild Münnerstadt
Bahnhof um 1932
Luftaufnahme
Bilder Münnerstadt
Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 15. Dezember 1874 nach Münnerstadt. Also 39 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Münnerstadt hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2021 waren es 7.468 Einwohner).
269,6 Schweinfurt - Meiningen Schweinfurt Hbf Meiningen
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