EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Murrhardt

Bau und Streckeneröffnung Die „Murrtalbahn“ wurde von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) in mehreren Teilabschnitten gebaut. Am 11. April 1878 ging der zweite, 16,1 Kilometer lange Abschnitt von Backnang nach Murrhardt in Betrieb. Am 15. Mai 1880 wurde der letzte Abschnitt zwischen Murrhardt und Gaildorf eröffnet und damit auch die 60,69 Kilometer lange Gesamtstrecke. Für die Bauarbeiten war der Bauinspektor Schmoller vom Bauamt Murrhardt zuständig. Die Bahnhofsfläche betrug 68,4 Meter x und 44 Meter. Das „Verwaltungsgebäude“ (Bezeichnung des Empfangsgebäudes in Württemberg) mit einer Größe von 15 x 10 Metern sowie zwei Flügelbauten von jeweils 6,5 x 8,0 Metern und ein Güterschuppen von 25,0 x 12,0 Metern wurden unter seiner Leitung fertiggestellt.

Das Empfangsgebäude Murrhardt

Der traufenständige, zweistöckige Typenbau mit abschließenden Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) unter dem Dach besaß beidseitig einstöckige Anbauten und Satteldächer. Das Erdgeschoss wurde aus Sandsteinquadern errichtet, die Obergeschosse waren aus Fachwerk mit einer Verschalung aus Holzschindeln. Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) strukturierte die Fassade. Die Giebel der Anbauten waren mit vertikalen Holzbretter verschalt worden. Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster und Türen, in den Obergeschosse Rechteckfenster mit Schlagläden verbaut worden. Der Hausbahnsteig verfügte über eine Überdachung. Zwischen dem Stationsgebäude und dem Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe im Westen war ein weiteres Bahngebäude entstanden. Die Gleisanlage bestand nur aus einem Ladegleis zum Güterschuppen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1913 erhielt der Bahnhof jeweils ein Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen. 1962 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) ein modernes Stellwerkgebäude und nahm die Stellwerke von 1813 aus dem Betrieb. Im August 1982 wurden die beiden Stellwerke von 1913 aus dem Betrieb genommen und durch ein modernes Stellwerk ersetzt. Es wurde in einem Anbau auf dem Hausbahnsteig installiert. Die alten Stellwerksbauten wurden abgerissen. Die Gleisanlagen baute die DB im Abschnitt zwischen Backnang und Schwäbisch Hall- Hessental zurück. Ab 1996 installierte die DB eine Oberleitung bis nach Schwäbisch Hall-Hessental. Ab Mai 1994 wurde der Güterverkehr im Bahnhof eingestellt. Im November 2012 wurde das Stellwerk von 1982 von der Deutsche Bahn AG (DBAG) aus dem Betrieb genommen und durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz und befindet sich in einem guten Zustand. Das Ober- und Dachgeschoss erhielten einen horizontalen, gelben Verputz. Die beiden westlichen Nebengebäude erhielten Umbaumaßnahmen, welche den Charakter der Bauwerke veränderte.
Filmbild Murrhardt
Bahnhof um 1911
Luftaufnahme
Bilder Murrhardt
Bahnhof um 1911 Planung und Konzession Murrtalbahn Waiblingen Schwäbisch-Hall-Hessental 394,93
Die Eisenbahn “kam” am 11. April 1878 nach Murrhardt. Also 43 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Murrhardt hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2021 waren es 13.924 Einwohner).
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