Bau und Streckeneröffnung Am 30. Mai 1884 wurde die 29,8 Kilometer lange „Unterwesterwaldbahn“ von Siershahn über Montabaur nach Staffel von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) eröffnet.

Das Empfangsgebäude Montabaur

Das dreigliedrige Stationsgebäude in Seitenlage war ein Typenbau wie er im Westerwald häufig aus Basalt-Bruchstein errichtet wurde. Der dominate, giebelständige und dreistöckige Mittelbau mit Fachwerksausbau im Dachgeschoss, hatte beidseitig jeweils traufenständige, zweistöckige Anbauten. Der westliche Gebäudeteil war aus Fachwerk errichtet worden und besaß ein Satteldach, während der östliche Anbau über ein Krüppelwalmdach verfügte. Daran schloss sich ein Güterschuppenanbau aus Fachwerk mit Seiten- und Kopframpe an. Dieser wurde später verlängert. Das Gebäude hatte Rechteckfenster mit Rahmen aus rotem Buntsandstein. Nur der Eingang zum Gebäude Besaß einen Türrahmen mit Segmentbogen. Im Erdgeschoss gab es Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume und der Güterabfertigung im Fachwerkanbau. Ein Treppenhaus führte zu den Obergeschossen, in dem Wohnungen für die Bahnbediensteten angelegt wurden. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • Die Westerwaldquerbahn von Herborn über Montabaur nach Westerburg wurde am 1. Juni 1910 in Montabaur angeschlossen. Dafür wurde die Gleisanlage erweitert. Sie bestand aus vier Haupt- und drei Nebengleisen, die über Weichen verbunden waren. Die Weichen wurden zunächst im Empfangsgebäude gestellt. Zum Güterschuppen führten drei Ladegleise. Der Hausbahnsteig erhielt eine Überdachung. Es wurden zwei befestigte Schüttbahnsteige angelegt. Der westliche Bahnhofsteil erhielt ein neues Stellwerk. Die Nebenbahn nach Siershahn diente hauptsächlich dem Abtransport des Tons der umliegenden Gruben. • Der Personenverkehr nach Rennerod wurde am 30. Mai 1981 eingestellt. • Für die Bauarbeiten des neuen ICE-Bahnhofs legte die Deutsche Bahn AG (DBAG) am 9. Juli 2000 den Bahnhof still und baute die Gleise zurück. • 2010 verkaufte die DBAG das Stationsgebäude. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das alte Empfangsgebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt. Der neue Besitzer sanierte es denkmalgerecht. Heute wird das Gebäude als Wohn- und Bürohaus genutzt. Das Stellwerk im Westen baute ein neuer Eigentümer zum Wohnhaus um.

Luftaufnahme