Bau und StreckeneröffnungAm 25. Mai 1848 wurde die Strecke der Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft mit einer großen Festfahrt feierlich eröffnet. Der reguläre Personenverkehr begann am 26. Mai 1848. Der Güterverkehr folgte am 8. Juli 1848. Damit war Münster (Westf) die Endstation der 36 Kilometer langen Gesamtstrecke zwischen Hamm (Westf) und Münster (Westf).Zu den Konzessionsbedingungen der Bahngesellschaft gehörte, den Bahnhof für eine spätere Verbindung nach Rheine zu bauen.
Das Empfangsgebäude Münster (Westf)
Die „Hauptstation“ wurde außerhalb der Wallanlagen der alten Innenstadt an der Stelle des heutigen Hauptbahnhofs errichtet. Das Stationsgebäude war ein spätklassizistisches Gebäude mit zwei überhöhten Stockwerken. Es wurde von zwei turmartigen Anbauten abgeschlossen. Im Bahnhof gab es auch eine Wasserstation mit romantischen Zinnen (Bild oben rechts).Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Die Bahnstrecke Münster (Westf) - Rheine wurde am 23. Juni 1856 eröffnet. •Es folgte die Strecke der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) von Münster (Westf) nach Wanne am 1. Januar 1870.•Auf der Strecke von Münster (Westf) nach Osnabrück begann der Eisenbahnbetrieb am 1. September 1871.•Die Strecke der Münster-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft (MEE) von Münster (Westf) nach Gronau eröffnete am 30. September 1875 den Betrieb.•Gegen Ende der 1880er-Jahre musste die Gleisanlage für ein neues Stationsgebäude höhergelegt werden.Das zweite EmpfangsgebäudeEin aus Backstein und Werkstein in den Formen der deutschen Renaissance vom Geheimen Regierungs-Rat Professor J. Raschdorff entworfenes Stationsgebäude in Seitenlage, wurde im Verlauf des Jahres 1890 fertiggestellt. Es verfügte über eine Dreischiffige, überdachte Bahnsteighalle, die über drei Inselbahnsteige reichte, die durch einen Personentunnel verbunden waren. In der großen Eingangs- und Schalterhalle gab es links eine eigene Fahrkarten-Schalterhalle mit Handgepäckschalter und rechts eine Gepäck-Schalterhalle mit Gepäck- und Expressgutabfertigung sowie eine Auskunft. Die Wartesäle und die Bewirtungsräume befanden sich am linken Nebeneingang des Gebäudes.Der Bahnhof besaß einen Güter-, Gepäckabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse I.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Schon um 1900 erhielt das zu klein bemessene Stationsgebäude im Norden einen Vorbau mit Empfangshalle. In ihr gab es Fahrkartenschalter für Reisende der 4. Klasse und Militär sowie für Sonntagsausflüger mit entsprechenden Wartesälen. Von der Empfangshalle verlief ein eigener Personentunnel zu den Bahnsteigen.•Die Verbindung von Münster (Westf) nach Rheda-Wiedenbrück folgte am 1. Oktober 1903.•Am 1. Oktober 1903 eröffnete die Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) ihre Bahnstrecke nach Neubeckum. •Am 18. Oktober 1928 wurde die eingleisige Verbindung von Preußen nach Münster (Westf) eröffnet. •1929 entfernte man den klassizistischen Zierrat des Empfangsgebäudes und baute es zeitgemäß um. Die verschiedenen Baukörper wurden optisch zu einem einheitlichen, wie aus einem Guss wirkenden Bauwerk umgestaltet. Der alte Vorbau von 1900 wurde durch einen Zwischenbau mit dem Hauptgebäude verbunden. Die Wartesäle der 2. und 3. Klasse wurden in das Obergeschoss verlegt. Die Schalterräume sind neu angeordnet worden. Die Toilettenanlagen verlegte man in den Keller.•Am 15. Mai 1930 benannte die Reichsbahn den Bahnhof im Münster (Westf) Hauptbahnhof um.•Am 25. März 1945 wurde der Bahnhof bei einem Bombenangriff total zerstört. •1953 begann der Wiederaufbau. Dabei entstand ein provisorisches Gebäude.Das dritte EmpfangsgebäudeAm 17. Juli 1957 eröffnete nach Plänen des Architekten Dirksmeier das neue, lang gestreckte Empfangsgebäude und ersetzte das Provisorium. Dabei wurde die Fahrkartenausgabe rechts von der Schalterhalle angeordnet. Klassisch für die 1950er-Jahre ist der hohe, beidseitig verglaste Kubus mit Pultdach, mit dem die Schalterhalle hervorgehoben wurde. Im ersten Obergeschoss gab es ein Café mit Terrasse. Das Gebäude befand sich unmittelbar hinter dem Bahndamm.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Die Elektrifizierung der Gleisanlage wurde 1968 begonnen.•1982/83 wurden einige Umbauten in der Bahnhofshalle vorgenommen. •Im April 1985 nahm man das Zentralstellwerk im Personenbahnhof in Betrieb. •Im Jahr 2015 ließ die Deutsche Bahn AG die alte Schalterhalle abreißen.•Im November 2009 begannen die Arbeiten für einen neuen Personentunnel.•2011 starteten die Bauarbeiten an den Bahnsteigen, die 2013 abgeschlossen werden konnten.•Am 24. Juni 2017 wurden die umfangreichen Renovierungsarbeiten der restlichen Gebäudeteile beendet.•Die Bauarbeiten der neuen Schalterhalle sind 2018 angeschlossen worden.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas neue Empfangsgebäude mit der neuen Schalterhalle hat durch seine zeittypische durchgängige Glasfront einen modernen Charakter bekommen und dient hauptsächlich als „Einkaufsmeile“.
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 4. März 1846 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1846 Nr 7 Seite 108) erhielt die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Hamm (Westf) - Abzw. Feldmark-Bezirksgrenze - Münster (Westf).Durch Vertrag vom 12. Januar 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr 25 Seite 473) genehmigt durch Preußisches Gesetz vom 30. April 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr 15 Seite 251) ging die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft am 1. Januar 1855 in den Besitz von Preußen über. Die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft wurde durch Gesetz vom 7. Mai 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr 25 Seite 473) aufgelöst.Durch Preußischen Erlaß vom 19. Juli 1853 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1853 Nr 42 Seite 625) erhielt Preußen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Münster (Westf) nach Rheine.Durch Preußische Konzession und Bestätigungsurkunde vom 28. Mai 1866 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1866 Nr 28 Seite 331) erhielt die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Wanne-Eickel Hbf - Abzw Baukau - Rechlinghausen Süd - Recklinghausen Hbf.Durch Preußische Konzession und Bestätigungsurkunde vom 28. Mai 1866 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1866 Nr 28 Seite 331) erhielt die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Münster (Westf) - Lengerich (Westf) - Hasbergen - Betriebshof Hörne - Osnabrück Hbf Po.Durch Preußische Konzession vom 11. Dezember 1899 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1900 Nr 2 Seite 8) erhielt die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Neubeckum - Münster.Durch Preußisches Gesetz vom 28. Mai 1913 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1913 Nr 26 Seite 277) erhielt die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke (Preußen) Abzw bei km 2,63 - Lünen Hbf - Bezirksgrenze-Blockstelle Geist Gn - Münster (Westf) .