Bau und StreckeneröffnungAm 27. September 1869 wurde der 78,17 Kilometer lange Streckenabschnitt der „Frankenbahn“ zwischen Bietigheim-Bissingen und Osterburken von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen(K.W.St.E.) in Betrieb genommen.
Das Empfangsgebäude Möckmühl
Das traufenständige, zweistöckige Backsteingebäude mit auskragendem Walmdach und gusseiserner Bahnhofsuhr sowie beidseitigen, einstöckigen Anbauten mit Flachdach wurde nach Plänen des Bauingenieurs Zeller 1869 im Stil des Klassizismus eröffnet. Das Erdgeschoss besaß Rundbogentüren deren Firste mit roten Backsteinziegeln gemauert waren. Das Obergeschoss verfügte über Rechteckfenster mit Fensterläden. Die Fensterbänke und Rahmen wurden aus Werkstein gefertigt. Auf der Gleisseite entstand eine steinerne, verzierte Stationsinschrift als Blickfang. Im Erdgeschoss gab es einen Eingangsraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, Wartesaal sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss befand sich die Wohnung des Bahnhofsvorstehers.Im Bahnhof gab es noch einen Güterschuppen und ein Abtrittsgebäude.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 18. Dezember 1900 wurde die 38,59 Kilometer lange Schmalspurbahn nach Dörzbach in der Spurweite 750 mm für den Güterverkehr eröffnet (Jagsttalbahn). Im südlichen Bahnhofsbereich befanden sich die Übergabegleise, eine Rollbockanlage, eine Umladehalle sowie ein einständiger Lokschuppen. Am 15. März 1901 begann der Personenverkehr. Dafür war auf dem Bahnhofsvorplatz ein eigener Bahnsteig errichtet worden.•1911 wurde das Stationsgebäude um eine verglaste Vorhalle erweitert. Die fünf großen Eingangstüren auf der Ortsseite mit Sprossenfenstern reichten bis zur Stockwerkshöhe und besaßen Wandpfeiler mit Konsolen, die die Dachstützen trugen. Der Gesamteindruck des Gebäudes blieb dabei erhalten.•1928 verlegte die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) ein zweites Streckengleis zwischen Züttlingen (Jagstbrücke) und Möckmühl.•Am 24. Mai 1973 wurde die Installation der elektrischen Oberleitung abgeschlossen.•Am 23. September 1988 stellte die „Jagsttalbahn“ den Betrieb ein. Die Gleise wurden zurückgebaut und die Bahnbauten abgerissen. •2019 wurden die Bahnsteige saniert. Eine Personenbrücke mit Aufzügen verbindet nun die beiden Außenbahnsteige.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz und wird als Gaststätte genutzt.
Bilder Möckmühl
Bahnhof 1902
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 27. September 1869 nach Möckmühl. Also 34 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Möckmühl hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 8.216 Einwohner).
Bahnstation Möckmühl
Mockmühl - Bf - TMLM2 : 87A4 : KS27-Aug02
Planung und KonzessionDurch Württembergisches Gesetz vom 13. August 1865 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1865 Nr 25 Seite 205) erhielten die Württembergischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Bad Friedrichshall - Jagstfeld - Untergriesheim - Möckmühl - Bezirksgrenze - Osterburken.Der Bau der Strecke wurde durch Vertrag zwischen Baden und Württemberg vom 31. März 1864 geregelt (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1865 Seite 33 und Badisches Regierungsblatt Jahrgang 1865 Nr XVIII Seite 194)