Bau und StreckeneröffnungDie Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) eröffnete am 1. Oktober 1854 die Teilstrecke der „Ludwigs-West Bahn“ zwischen Lohr und Aschaffenburg. Damit wurde die durchgehende Verbindung zwischen Bamberg und Frankfurt a. Main eröffnet. Alle Städte südlich der „Ludwigs-West Bahn“ erhielten zunächst keinen Eisenbahnanschluss.Die 36,46 Kilometer lange eingleisige Hauptbahn von Aschaffenburg nach Miltenberg wurde von den Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) erst am 12. November 1876 in Betrieb genommen. Dafür wurde südlich des Mains und westlich der Altstadt ein Kopfbahnhof gebaut, der nicht mehr erweitert werden konnte.
Das Empfangsgebäude Miltenberg
Das dreigliedrige Stationsgebäude in Seitenlage von 1887 bestand aus zwei dreistöckigen Gebäudeteilen auf rechteckigen Grundriss mit flachen Walmdächern, die mit einem traufenständigen, zweistöckigen Mittelbau verbunden waren. Das Gebäude war aus rotem Sandstein gebaut worden. Der symmetrische Seitenflügel mit Satteldach und Gaube mit Segmentbogendach besaß im Erdgeschoss eine Arkade mit drei Rundbögen an der Ortsseite, durch die die Reisenden das Gebäude betreten konnten. Ecklisene (leicht hervortretende Eckverstärkung) und Gurtgesimse (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) sowie Dachgesimse gaben dem Gebäude seine Struktur. Das Erdgeschoss besaß Rechteckfenstern mit Konsolüberdachung an den Firsten, die Obergeschosse Rechteckfenster mit Werksteinrahmen.Weitere Bahnhochbauten waren beidseitige Freiaborte, ein Gebäude der Bahnmeisterei gegenüber dem Stationsgebäude, eine Güterabfertigung und eine Lokstation mit Lokschuppen und 28-Meter Drehscheibe. Neben dem überdachten Hausbahnsteig gab es noch zwei Zwischenbahnsteige. Die Gleisanlage bestand aus sechs Gleisen, einer Ladestraße mit mehreren Nebengleisen sowie eine Kopf- und Seitenrampe an Ende des Kopfbahnhofs.Der Hauptbahnhof gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Ausbauten oder Änderungen•Am 15. April 1880 wurde das erste Teilstück nach Armorbach der Strecke nach Seckach von der K.Bay.Sts.B. eröffnet. Der Weiterbau zur badischen Grenze erfolgte erst am 20. September 1899.•Am 21. Mai 1906 wurde der erste Streckenabschnitt nach Stadtprozelten und später weiter nach Wertheim in Betrieb genommen. Dafür musste eine eiserne Brücke über den Main zur neuen Bahnstation Miltenberg Nord gebaut werden, da eine Erweiterung oder Verlängerung der Bahnanlagen des Bahnhofs Miltenberg nicht möglich war.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude des ehemaligen Hauptbahnhofs und die Güterabfertigung mit Güterschuppen sind in einem guten Zustand und stehen unter Denkmalschutz.
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bilder Miltenberg Hbf
Miltenberg - Bf - NNGM2 : 87A2 : 4K18-Aug22
Planung und KonzessionDurch Bayerisches Gesetz vom 29. April 1869 (Bayerisches Gesetzblatt Jahrgang 1869 Nr 54 Seite 1129), erhielten die Bayerischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Aschaffenburg Hbf - Aschaffenburg Süd - Obernburg - Elsenfeld - Miltenberg Hbf.